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 Betreff des Beitrags: Angst
BeitragVerfasst: 28.07.2006, 19:42 
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kuschl hat geschrieben:
Titel : Verrückt vor Angst - Ein Mädchen in der Jugendpsychiatrie
Autor : Jana Frey
ISBN : 3-7855-5789-2

Jeden Tag kämpft Nora aufs Neue. Eigentlich sehnt sie sich nach Spaß und Verliebtsein und Pläneschmieden. Doch Nora hat Angst. Die Angst hat sich in ihr Leben geschlichen und lässt sie nicht mehr los. Immer häufiger werden ihre Panikattacken, bis Noraden Kampf aufgibt. Erst als es fast zu spät ist, findet sie einen Weg aus ihrer Verzweiflung. Und einen Schutz vor der Welt draußen. Nora ist nur eine von vielen Jugendlichen in Deutschland, die auf jugendpsychiatrischen Stationen Hilfe finden. Stellvertretend für sie hat Nora ihre Geschichte erzählt und damit einen Roman ermöglicht, der in seiner schonungslosen Offenheit Mut macht.

Meine Meinung dazu :

Also ich finde diese Buch total super ... an manchen Stellen musste ich es weg legen weil es oftmals triggerte, aber im großen und ganzen konnte ich mich super hinein lesen und finde es sehr spannend und total gut beschrieben .

_________________
Was immer du tun kannst oder träumst, es zu können, fang damit an!
Mut hat Genie, Kraft und Zauber in sich.

Johann Wolfgang von Goethe (1794 - 1854)

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BeitragVerfasst: 25.11.2006, 04:11 
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Die Angst zu versagen und wie man sie besiegt

Autor : Morschitzky, H. (2006)

2. Auflage - 225 Seiten
Düsseldorf : Walter-Verlag

Kosten : € 14,90 (in Österreich € 15,40)

ISBN : 3-530-40183-8

Dieses Buch bietet einen Überblick über mögliche Versagensängste und deren Ursachen, sowie 20 Schritte zu deren Bewältigung .


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BeitragVerfasst: 25.11.2006, 04:17 
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Wenn plötzlich die Angst kommt.
Panikattacken verstehen und überwinden.



Autor : Baker, R. (2001)
Wuppertal : Brockhaus - 171 Seiten

Kosten : € 9,90

ISBN : 3-417-20555-7

Kurzbeschreibung

Hunderttausende von Bundesbürgern leiden unter Panik-Attacken. Doch jeder glaubt, er sei mit diesem Problem alleine auf der Welt. Baker spricht als erfahrener Psychologe und Therapeut offen und ehrlich über unerklärliche, plötzliche Ängste. Er bietet keine graue Theorie, sondern ein Hilfe-Programm, das zeigt, was Sie selbst tun können. Sie werden verblüfft sein, mit welch einfachen Mitteln man Angstanfälle überwinden kann.


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BeitragVerfasst: 25.11.2006, 04:22 
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Angst bewältigen

Autor : Sigrun Schmidt-Traub

Broschiert : 159 Seiten

Verlag : Springer, Berlin

Auflage : 2., neu bearb. Aufl. (2005)

Sprache : Deutsch

ISBN : 3-540-41497-5

Kurzbeschreibung

Zitat:
Panikartige Angstzustände, verbunden mit meist heftigen physiologischen Reaktionen - wie Schwindel, Herzklopfen oder Schweissausbrüche -, sind weit verbreitet. Sie quälen und schränken den Betroffenen erheblich ein, denn Angstpatienten bringen im Lauf der Zeit immer mehr Situationen mit ihren Angstzuständen in Verbindung und meiden sie folglich.
Ein Teufelskreis, der sich aber mit Hilfe verhaltenstherapeutischen Wissens und Trainings "knacken" lässt! Dieses Buch weist den Weg:
- Es ist von einer erfahrenen Therapeutin verständlich und explizit für Betroffene geschrieben.
- Es informiert und nimmt so der Angst bereits ein wenig das Angsterregende.
- Es leitet zur Selbsthilfe an und
- gibt Tipps, an wen man sich wenden kann, wenn man sich Selbsthilfe nicht zutraut oder wenn man Unterstützung in Selbsthilfegruppen sucht


Umschlagtext

Zitat:
Panikartige Angstzustände, verbunden mit meist heftigen physiologischen Reaktionen - wie Schwindel, Herzklopfen oder Schweissausbrüche -, sind weit verbreitet. Sie quälen und schränken den Betroffenen erheblich ein, denn Angstpatienten bringen im Lauf der Zeit immer mehr Situationen mit ihren Angstzuständen in Verbindung und meiden sie folglich. Ein Teufelskreis, der sich aber mit Hilfe verhaltenstherapeutischen Wissens und Trainings "knacken" lässt! Dieses Buch weist den Weg: - Es ist von einer erfahrenen Therapeutin verständlich und explizit für Betroffene geschrieben. - Es informiert und nimmt so der Angst bereits ein wenig das Angsterregende. - Es leitet zur Selbsthilfe an und - gibt Tipps, an wen man sich wenden kann, wenn man sich Selbsthilfe nicht zutraut oder wenn man Unterstützung in Selbsthilfegruppen sucht.


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BeitragVerfasst: 25.11.2006, 04:26 
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Am liebsten ginge ich nicht mehr aus dem Haus !
Agoraphobie und Panikattacken überwinden


Autor : Kenneth Hambly

Taschenbuch : 140 Seiten

Verlag : Beltz (1. Juli 2000)

Sprache : Deutsch

ISBN : 3-407-22820-1

Kurzbeschreibung

Zitat:
Einfühlsam beschreibt der Autor Ursachen und Symptome der Agoraphobie und gibt konkrete Handlungsanweisungen, damit sich die Betroffenen Schritt für Schritt aus der negativen Spirale der Angst befreien können.

Ängste, Panikattacken und die typischen Symptome wie Herzrasen, Schwindel, Übelkeit, Unwirklichkeitsgefühl oder Atemnot können das Leben stark beeinträchtigen. Menschen, die unter Agoraphobie leiden, meiden aus Angst vor der nächsten Panikattacke öffentliche Orte und anonyme Menschenansammlungen, aber auch Besprechungen am vertrauten Arbeitsplatz oder den Gang zum Supermarkt. Schätzungsweise vier Millionen Männer und Frauen leiden in Deutschland unter diesen Angstzuständen. Ihnen will der erfahrene Arzt Kenneth Hambley zeigen, dass Heilung möglich ist und sie zu einem erfüllten Leben zurückfinden können.


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BeitragVerfasst: 25.11.2006, 04:29 
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Ängste verstehen und überwinden .
Gezielte Strategien für ein Leben ohne Angst


Broschiert : 189 Seiten

Verlag : Pal

Auflage : 18., Aufl. (2001)

Sprache : Deutsch

ISBN : 3-923-61432-2

Kurzbeschreibung

Zitat:
Dank modernster und erprobter Methoden der Psychotherapie können wir lernen, uns von lebensfeindlichen Ängsten zu befreien.


Der Autor über sein Buch

Zitat:
mein Motiv, dieses Buch zu schreiben
Die Angst hat viele Gesichter: Angst vor der Angst, vor engen Räumen, Brücken, Fahrstühlen, Tieren, Angst vor Ablehnung, vor dem Alleinsein, usw. Nicht jeder ist sich seiner Angst bewußt. Viele verspüren nur die körperlichen Begleiterscheinungen der Angst wie Zittern, Herzrasen, Schwindelgefühle, Verspannung, Verschwimmen vor den Augen. Sie machen sich deshalb Sorgen, plötzlich umzufallen, einen Herzinfarkt zu bekommen oder einen Hirntumor zu haben. Sie fühlen sich ihren Angstattacken ausgeliefert, meiden die Situationen, in denen sie in der Regel einen Angstanfall erleiden. Mit der Zeit verlieren sie das Vertrauen in ihren eigenen Körper vollkommen, entwickeln eine Angst vor der Angst, die häufig in der Angst gipfelt, verrückt zu werden. An dieser Stelle setzt mein Ratgeber an. Als praktizierende Psychotherapeutin möchte ich Betroffenen Mut machen, sich aus ihrer Angst zu befreien. Unsere Angstgefühle erzeugen wir uns selbst. Jeder Mensch besitzt die Fähigkeit, seine Ängste abzubauen. Schritt für Schritt möchte ich dem Leser dabei helfen, seine Ängste zu verstehen und langsam zu überwinden. Er lernt, seine Lebenseinstellungen zu verändern und seine körperlichen Reaktionen zu beeinflussen. Zahlreiche Fallbeispiele und Erfahrungsberichte von Angstpatienten, die es geschafft haben, machen Mut und Hoffnung. Angst ist nur dann hilfreich, wenn sie uns vor wirklicher Lebensgefahr bewahrt.


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 Betreff des Beitrags: Re: Angst
BeitragVerfasst: 09.05.2023, 10:41 
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Tritt aus dem Schatten deiner Angst

Tiefe Ängste verstehen, greifbar machen und überwinden.
Dein 7-Schritte-Programm

Autorin: Dr. med. Dunja Voos


Der Lektüre dieses Ratgebers vorangestellt soll sein, dass Dr. Voos über eine Angst schreibst, die sie selbst erlebt hat.
Der Ausgangspunkt ist der Wunsch nach einem angstfreien Leben.

In diesem psychoanalytischen Ratgeber geht es nicht darum Symptome schnell ablegen zu können. Sondern sich auf einen langen Weg aufzumachen. Veränderungen brauchen viel Zeit. Sich zudem nicht auf die Angst an sich zu konzentrieren, sondern mit anderen „Baustellen“ auseinanderzusetzen.
Eine Medikamenteneinnahme stellt sie als individuelle Entscheidung dar.

Die Autorin fordert den/die Leser*in auf das Buch variabel einzusetzen, nach individuellem Bedarf. Querzulesen oder Kapitel für Kapitel. Sie begleitet die Lektüre auf einfühlsame Weise.
Dr. Voos unterteilt ihren Ansatz in 7 Schritte. Zudem sind in diesen Ratgeber konkrete Tipps eingebettet.

Diese 7 Schritte sind unterteilt in folgende Themen:

• Sprache
• Sinnlichkeit
• Körper
• Beziehungen
• Wahrheitssuche
• Träumen
• Disziplin

In „Schritt 1“ beginnt sie zunächst die Entstehung von Angst zu beleuchten und sucht gemeinsam mit dem/der Leser*in nach Worten für diese und was die Angst ausmacht.

Sie betrachtet ungewollte Gefühle und Gedanken und welche Verbindung sie zur Angst haben. Welche Faktoren können Angst auslösen? Welche Rolle spielt der Körper beim Angst-Erleben? Was kann hilfreich sein, um die Angst zu mildern? Hierzu bietet Dr. Voos verschiedene Ansätze an.

So arbeitet sie z.B. mit Assoziationen, die einen Weg aufzeigen können. Schlägt vor mit Mythen und Märchen zu arbeiten.
Betrachtet reifere und unreifere Anteile in uns. Das „Gute“ und das „Böse“ in uns.
Vermittelt, sich selbst zu beruhigen durch „Sinnlichkeit“.
Stellt die Frage, wie sieht der Umgang mit Ohnmacht aus?

Dr. Voos sieht Verbindungen und Beziehungen zu anderen Menschen als wichtiges Mittel auf dem Weg zu einer Form von Heilung. Diese zu verbessern, sieht sie als etwas, das der Angst entgegenwirkt. Stellvertretend dazu sieht sie die Rolle eines*r Therapeuten*in. Diese*r übernimmt diese zunächst in einer Therapie. Zudem können Übertragungen in Beziehungen und welche Rolle Projektion als Abwehrmechanismus eine Rolle spielt, angeschaut werden.

Die „eigenen inneren Wahrheiten“ und die ganz subjektiven Wege, die als hilfreich erlebt werden, erachtet sie als wichtig zu erforschen, um so ein inneres Bild zu entwickeln. Zu erkennen, warum wir wie handeln?

„Am Anfang steht immer der Traum“ – Träumen im Sinne von Wünsche-entwickeln. Aber auch z.B. Alpträume zu beobachten und zu hinterfragen.

Der letzte Schritt widmet sich der Disziplin. Disziplin und Routinen als etwas, das erden kann. Durch das Stabilität gefunden werden kann.
Aber Disziplin in der Gegenüberstellung zu „Zwang“.

© Snegurotschka

Tritt aus dem Schatten deiner Angst
Tiefe Ängste verstehen, greifbar machen und überwinden. Dein 7-Schritte-Programm
Dr. med. Dunja Voos
Humboldt Verlag
184 Seiten
ISBN 9783842642560

_________________
Denke immer daran, dass es nur eine wichtige Zeit gibt: Heute. Hier. Jetzt.
Lew Nikolajewitsch Tolstoi


Nicht im Kopfe, sondern im Herzen liegt der Anfang!
Maxim Gorki


:ohr:


PNs an die zuständigen Mitarbeiter:

Forum: motorkatze, Snegurotschka, Story333: forum@borderline-netzwerk.info
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 Betreff des Beitrags: Re: Angst
BeitragVerfasst: 09.05.2023, 10:46 
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Fr. Dr. Voos stand uns für ein Interview zu ihrem Buch zur Verfügung.

Herzlichen Dank für das Interview!

Snegurotschka:

- Die Beziehung zum Therapeuten sehen Sie als zentrale Basis. Das, was Sie in Ihrem Buch beschreiben, ist das Optimale. Eine „gute therapeutische Beziehung/Bindung“. Nur ist das oft nicht zu bekommen. Ist therapeutische Arbeit ohne diese zu leisten? Meiner Meinung nach kann das schwierig sein. Wenn auch abhängig von der Thematik.
Aber wie sollen Patient*innen damit umgehen?

Fr. Dr. Voos:

Eine sehr gute Frage, die ich kaum beantworten kann. Ich selbst habe die Vorstellung, dass sich schwere Ängste und traumatische Zustände nur mithilfe einer engen therapeutischen Beziehung dauerhaft abmildern lassen. Ich wünschte, ich könnte den verzweifelten Lesern und Leserinnen, die keinen Therapieplatz finden, etwas anderes sagen. Aber jede psychische V*rl*tz*ng ist individuell und die Wege der Betroffenen sind es auch. Ich denke, es ist wichtig, zu suchen und sich nicht zufrieden zu geben, bis man einen Zustand erreicht hat, mit dem es sich leben lässt.

Snegurotschka:

- Zudem kam mir beim Lesen dessen, der Gedanke, die Beziehung zum Therapeuten als Zentrales zu sehen, ob das nicht im Widerspruch dazu steht einen schriftlichen Ratgeber alleine durchzuarbeiten?

Fr. Dr. Voos:

Ein Ratgeber-Buch kann nie mehr als einen Impuls bieten. Man darf von meinem Buch also nicht zu viel erwarten. Ich stelle in dem Buch dar, wie die Psyche durch Beziehungsstörungen krank werden kann und wie sie mithilfe neuer Beziehungserfahrungen gesunden kann. Mithilfe meines Buches lässt sich vielleicht besser verstehen, was auf dem Weg des Krank- und wieder Gesundwerdens überhaupt passiert. Es ist vielleicht ein Begleiter, aber sicher kein alleiniges Mittel, um sich dauerhaft entscheidend besser zu fühlen.

Snegurotschka:

- Ein Aspekt Ihres Ansatzes ist die „innere Wahrheit“. Das, was wir tief in uns (als richtig) fühlen. Im Buch u.a. auf Seite 124 thematisiert. Eine innere Wahrheit, gegen die sich nicht argumentieren lässt. Die neue Erfahrungen braucht, um sich zu verändern. Verändern zu können. Nur, wenn es diese Erfahrungen nicht gibt? Sehen Sie da trotzdem Möglichkeiten zur Veränderung?

Fr. Dr. Voos:

Möglichkeiten, tiefgreifende Erfahrungen zu machen, die einen wirklich verändern, gibt es ein Leben lang und prinzipiell überall. Ich kann immer nur von mir sprechen und von meinen Erfahrungen mit meinen Patienten. Ich habe oft gedacht: Diese Erfahrung, die mich meiner inneren Wahrheit näher gebracht hat, habe ich wirklich nur in der Psychoanalyse machen können. Andere Menschen, die vielleicht andere Therapieformen erlebt haben, die intensiv Kampfsport betreiben, die Berufsmusiker, Forschende oder Pilger sind, haben auf ihren Gebieten vielleicht ähnliche Erfahrungen machen können. Wichtig erscheint mir die Hingabe auf dem Weg des Suchens und die vertrauensvolle Beziehung zu einem Therapeuten oder Lehrer. Manche Musiker berichten, in der engen Beziehung zu ihrem Lehrer ähnlich lebensverändernde Erfahrungen gemacht zu haben, die sie ihren inneren Wahrheiten nähergebracht haben.

Snegurotschka:

- Ich finde es interessant, dass Sie keine Erwartungshaltung an Ihre Patient*innen haben. Sie nicht „zum Positiven zwingen“. Das deckt sich mit meiner eigenen Erfahrung, dass von außen vorgegebene Fokusse darauf, etwas zwingend positiv zu bewerten, nicht immer zielführend sind. Jedes negative Gefühl braucht seinen Raum, um sich verändern zu können.
Trotzdem braucht es, meiner Meinung nach, eine Balance. Um sich nicht im negativen Gefühl zu verlieren. Wie vermitteln Sie eine solche?

Fr. Dr. Voos:

Meine Erfahrung - wieder mit der Psychoanalyse - ist es, dass man sich nicht im negativen Gefühl "verliert", wenn es einen Psychoanalytiker gibt, der emotional präsent ist und das Negative mitempfinden und halten kann. Das Schreckliche, mit dem psychisch sehr leidende Menschen zu kämpfen haben, braucht einen Platz - auch in einem anderen Menschen. Mithilfe des anderen Menschen bildet sich eine Art "Substanz" in einem, die einem hilft, die tiefen Ängste und furchtbaren inneren Zustände und Erinnerungen auszuhalten. Zudem ist uns das Leben immer "zu viel". Darüber spricht z.B. der Psychoanalytiker Adam Phillips auf Youtube. Ich finde solche Beiträge tröstlich und hilfreich. Wenn man allein ist und es wird einem zu viel, dann hilft manchmal eine heiße Dusche, körperliche Aktivität oder der Anruf bei der Telefonseelsorge oder der besten Freundin.

Snegurotschka:

- Was würden Sie Therapie Unerfahrenen zur Lektüre Ihres Buches raten? Gerade, da Ihr Buch mit dem Hinweis, ein psychoanalytischer Ratgeber für diejenigen zu sein, die bereits viele Therapieformen vergeblich ausprobiert haben, versehen ist.

Fr. Dr. Voos:

Wer sich für die Psychoanalyse interessiert, dem würde ich empfehlen, sich im Internet in das Thema einzulesen. Hier gibt es inzwischen gute Texte, die beschreiben, wie Psychoanalyse heute aussieht. Auf meinem Blog [medizin-im-text] versuche ich, die Therapie und Hilfsmöglichkeiten leicht verständlich darzustellen. Aber auch Kollegen und Kolleginnen von mir liefern gute Beiträge; beispielsweise finde ich den Podcast "Rätsel des Unbewussten" sehr empfehlenswert.


Snegurotschka:

- Schritt 6 „Entdecke das Träume und Spielen“ – Auch das kann ein schwierigerer Balanceakt sein. „Es kann nichts werden, was ich vorher nicht geträumt habe“ – Kann das nicht auch oft an reale Grenzen stoßen? Oft erleben Patienten eine Frustration, die Träume schnell im Keim erstickt.

Fr. Dr. Voos:

Das "Ja, aber" ist wohl unsere größte Grenze. Träumen können wir immer. Oft sind wir es ja selbst, die wir uns die Grenzen setzen - oder aber wir sind mit Menschen zusammen, die den Traum schon früh im Keim ersticken. Manchmal muss man sich mit der Realität abfinden - oft aber kann man seinen Traum auch innerlich weiterpflegen und suchen. Die Suche erscheint mir als das Wichtigste auf dem Weg aus der krankhaften Angst.

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 Betreff des Beitrags: Re: Angst
BeitragVerfasst: 09.05.2023, 16:30 
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Registriert: 02.06.2007, 12:08
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Danke für die Buchvorstellung und das schöne Interview, Snegurotschka. Das macht mich jetzt richtig neugierig!

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Schönheit wird die Welt retten. (Fjodor Dostojewski)


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