Methoden der Schematherapie

Die angewandten Methoden lassen sich aufgliedern in emotionsaktivierende, kognitive und verhaltenstherapeutische Methoden. Dabei ist in der Schematherapie die Beziehung zwischen Therapeutin und Patient von grosser Bedeutung. Mit Hilfe von "begrenzter Nachbeelterung" durch die Therapeutin soll der Patient erleben, wie eine gute Eltern-Kind-Beziehung aussieht. Solange die gesunde Erwachsene noch nicht stark genug ist, übernimmt die Therapeutin ihre Rolle, kümmert sich empathisch um das verletzte Kind und weist den strafenden Elternmodus zurück.

Dies kann zum Beispiel im Rahmen von Imaginationen geschehen, in denen sich die Patientin eine belastende Kindheitssituation vorstellt, die dann positiv für das Kind verändert wird, indem die gesunde Erwachsene (wenn nötig vorgestellt als die Therapeutin) in die Situation hineingeht und dem Kind gibt, was es in dieser Situation gebraucht hätte. Das ist eine emotionsaktivierende Technik.

Ebenfalls emotionsaktivierend sind Stuhldialoge, die sehr unterschiedlich angewandt werden können. Immer werden dabei mehrere Stühle in den Raum gestellt und jedem Stuhl ein Modus zugeordnet. Wenn die Patientin von einem Stuhl auf den anderen wechselt ändert sie bewusst den Modus, in dem sie sich gerade befindet und spricht aus diesem Modus heraus. Es kann auch mit einem leeren Stuhl gearbeitet werden, auf dem der gedachte strafende Elternmodus sitzt, den Therapeutin und Patientin gemeinsam bekämpfen. Oder die Therapeutin kann sich selbst auf einen der Stühle setzen und die Rolle eines Modus der Patientin einnehmen.

Therapiesitzungen oder Teile davon können aufgenommen werden, so dass sich der Patient die Sitzung immer wieder anhören kann. Ähnlich können auch wichtige Aussagen auf Kärtchen geschrieben werden, die die Patientin immer wieder lesen kann.

Im Bereich kognitiver Methoden werden zum Beispiel Schema-Memos verwendet, in denen die Patientin selbst aufschreibt und damit reflektiert, welche Schemata/Modi bei ihr in einer belastenden Situation aktiv waren, was die ausgelösten Gedankenmuster sind und was Alternativen wären. Diese Reflexion kann auch innerhalb der Therapiestunde stattfinden.

Wenn der gesunde Erwachsene genug entwickelt ist, um in einem bestimmten Bereich die anderen Modi angemessen zu behandeln, dann können "normale" verhaltenstherapeutische Methoden verwendet werden, um neues, jetzt angemessens Verhalten einzuüben.